18. Juli 2017 - von Pornichet nach Ile d'Yeu

Niki.schmidt.warc
Wed 19 Jul 2017 06:43
46:43.75N 2:20.77E
Heute morgen gibt es ein gemütliches Frühstück an der Sonne. Es ist schon
bald wieder drückend heiss und wir sind froh im Schatten des Biminis
(Sonnendach) unsere Croissants zu verzehren. Um etwa 0900 laufen wir aus,
erst Richtung Westen auf einer genauen Peillinie zum Hafen, damit wir nicht
rechts und links in die Untiefen hineinfahren. Danach geht es nach Süden,
unserem nächsten Etappenort entgegen: Ile d’Yeu, eine kleine Insel mit einem
kleinen Städtchen, welches der Küste vorgelagert ist.
Der Wind lässt mehr als zu wünschen übrig. Irgendwann steht dann der
Gennacker trotzdem aber wir können den Kurs nicht mehr halten, weil wir
östlich oder westlich einer Inselgruppe vorbeifahren müssen. Nach etwa einer
Stunde sehen wir unseren Südquadranten und so ziemlich genau in diesem
Moment ist der Wind ganz weg. Also muss der eiserne Gustav her, auch Motor
genannt. Im Norden wird es immer schwärzer und es braut sich ein Gewitter
zusammen. Wir fahren aber in die entgegengesetzte Richtung.
Nach kurzer Zeit schon kommt der Wind und wir segeln Richtung Ile d’Yeu,
erst mit voller Beseglung, bald aber mal nur noch mit gerefftem Gross und
Fock. Das Boot macht Lage (schräg) und... das Seeventil im WC ist nicht
geschlossen (also es schliesst sich nie selber, wir haben es einfach
vergessen!) wie wir leider erfahren müssen: D.h. das Lavabo überläuft. Das
an sich macht eigentlich nichts, da das Wasser von der Duschpumpe im WC
wieder abesaugt würde, leider aber streikt die Duschpumpe. Also schöpfen wir
das Wasser mit einem Behälter raus. Abends müssen wir die Pumpe
inspitzieren. Der zweite sehr interessante Effekt ist, dass die Gasflaschen
wieder im Gasflaschenkasten schwimmen?? Bei Lage läuft durch den Gasablauf
Wasser in diesen Kasten rein: Das darf eigentlich nicht sein!
Da ich bei meinem letzten Auftenthalt in der Schweiz endlich die Ersatzteile
für unseren Hydrogenerator (dieses Ding produziert mit einem Propeller im
Wasser Strom während dem Segeln) bekommen habe, können wir diesen heute zum
ersten Mal in Betrieb nehmen. Rolf montiert die kleine Halterung und der
Hydrogenerator kommt tatsächlich zum laufen und produziert auch Strom.
Leider zittert und vibriert das Ding so stark, dass wir ihn wieder vom Heck
entfernen müssen, eine nicht ausgereifte Konstruktion. Noch etwas zum
Nachdenken wie weiter....
Ich versuche im Hafen vorzureservieren, was aber nicht funktioniert. Die
Dame ist sehr net aber auch sehr unverbindlich. Wir segeln also weiter und
kommen gegen 1800 auf der Ile d’Yeu an. Gleichzeitig mit uns laufen im
Minutentakt 4 andere Yachten ein. Das wird voll werden und tatsächlich als
wir in den Hafen reinkommen fragen wir uns, wo diese Boote alle Platz haben
werden. Es ist alles sehr eng und schmal. Wir bekommen einen Platz
zugewiesen ‘im Päckli’ neben einem anderen Boot.
Langsam füllt sich der Hafen und wir bekommen Nachbarn links und leider auch
hinten. Wir sind also vollständig eingeklemmt. Nimmt mich wunder, wie das am
Morgen ablaufen wird, vor allem, weil zwei unserer Nachbarn sagen, dass sie
zwei Tage bleiben werden....
Heute gibts Nachtessen auf der Dachterrasse eines alten hübsch
eingerichteten Restaurants in der Stadt. Es windet und ‘chutet’ draussen auf
See, aber wir verbringen hier drinnen eine ruhige Nacht.

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