26./27. Februar 2019 - Ankunft in Capodelo und dann geht d ie Flickerei los

Niki.schmidt.warc
Thu 28 Feb 2019 16:40
Der Tag verläuft ziemlich normal, der Wind ist gegen morgen eingeschlafen und wir haben den Motor gestartet. Da wir bei einlaufender Tide den Strom hinauffahren sollten, versuchen wir dem Motor noch etwas mehr PSs rauszukitzeln, als er vermutlich hat. Ich würde gerne wenigstens in den Fjord einlaufen wenn es noch Licht hat. Dann geht es ja nochmals 8 Meilen weiter.
Wir fahren mit 2500 Touren und 7.7 Knoten. Der Motor muss hart arbeiten und er findet dies nachmittags um 1700 einfach zuviel. Der Alarm kommt. Ein interessanter Alarm, der absolut nichtssagend ist - Check Engine!....
Wir stopen den Motor und geben ihm 10 Minuten Ruhe. Dann das gleiche Prozedere, wieder kommt der Alarm aber bereits nach einer Minute. Es scheint wie wenn diese Passage von vielen kleinen Übeln gezeichnet ist wird. Wieder stoppen wir den Motor für eine Weile, währendessen läuft uns natürlich die Zeit für eine Tageseinfahrt davon.
Wir starten den Motor wieder und fahren nun nur noch mit 1800 Touren und 5.5 Knoten. Und siehe da, der Motor macht wieder mit. Wie lassen es bei dieser Geschwindigkeit. Bei Nacht fahren wir in diesen Fjord bei Cabodelo ein. Es hat unglaublich viele Bojen und Lichter, aber meist nicht an dem Ort, wo uns die Karte die Position angibt. Manchmal erscheint vor uns plötzlich eine völlig unbeleuchtete Boje, dann heisst es mal blitzschnell ausweichen - das gleiche gilt für die Fähre, die vor Anker liegt, mitten im Fahrwasser, aber unbeleuchtet!
Um 2000 sind wir in Cabodelo. Wir legen seitlich an Airpower an und lassen es mal dabei. Keine Arbeiten heute Abend, aber dafür ein kleines Fest auf der Mischief - unsere Freude welche in Ascention Island waren, sind alle wieder da.
Am nächsten Morgen gehts an die Reparaturen, erst der Fäkalientank. Dazu müssen wir die Waschmaschine ausbauen und als diese dann mal draussen ist, ist der Defekt sehr schnell gefunden. Der Tank hat auf 2/3 Höhe einen Riss von ca 5 cm. Dort kam alles raus. Mein Kontakt bei Swisstools, Pasqui, rät mir von all den schönen Klebern, die ich bei mir habe, Sika 521 zu nehmen - nicht ohne zu erwähnen, dass auch das nicht sauber halten wird auf Polyethylen. Das ist das bekannte Problem. Man kann PE sehr gut schweissen und bearbeiten, aber es klebt eigentlich mit nichts zusammen (meist gut - hier schlecht). Erst versuche ich den Riss mit dem Lötkolben zusammenzuschweissen - es stinkt natürlich fürchterlich. Dann kommt grossflächig eine Schicht Sika drauf und am Schluss Klebeband um alles in Position zu halten. So, das wird jetzt einfach halten bis wir bessere Verhältnisse haben um den Tank zu wechseln!
Mark von der Mad Monkey kam heute morgen kurz vorbei und hat mir den Bow Truster wieder in Ordnung gebracht. Er hat einfach den Hitzesensor, welcher offenbar sehr oft defekt geht, ausgesteckt. Damit läuft auch dieses Ding wieder.
Der Motor lief die letzten zwei Stunden vor dem Hafen eigentlich perfekt, der Fehler kam nicht mehr. Dabei müssen wir es hier bewenden lassen. Es gibt hier keine Yanmar Techniker und auch keine Techniker - er herrscht Carneval Ausnahmezustand.
Somit belassen wir es beim Flicken auf der Aranui und widmen uns jetzt ein paar Tage voll dem Carneval und den Caipirignas in Brasilien - was einfach fantastisch ist - ich meine der Carneval...!

Weiter geht es am 7. März nach Französisch Guiana.