26. Januar 2019 - Schwimmen mit Walhaien und Start nach Br asilien

Niki.schmidt.warc
Sun 27 Jan 2019 01:21
15:29.800S 006:58.500W
Der erste Eindruck war schon richtig. Jamestown ist ein sehr charmantes kleines Städtchen mit ca. 3000 Einwohnern. Was auffällt, wie damals in Niue und vermutlich wirklich fast einzigartig ist: alle grüssen, ob die Passanten auf der Strasse oder die Autofahrer. Es wird gewunken und gegrüsst, wie wenn man sich kennen würde.
Das Dorf besteht aus wunderschönen alten Häusern, 2 Hotels (welche einen grossen Kampf gegeneinander führen, weil das eine staatlich ist und von England subventioniert wird und das andere nicht. Das Touristenbüro verweist die Gäste dann auch nur ins staatliche Hotel; teuer, anonym, langweilig..., einer Markthalle die von aussen wunderschön aussieht, innen aber nur Souvenirstände hat, welche aber die ganze Zeit über als wir da waren geschlossen waren. Sehr interessant war folgendes: Vom Hafenmeister, über das Zollamt, die Immigration und die Polizei waren alle unglaublich freundlich, warteten abends bis wir im Hafen waren, obwohl sie eigentlich schon lange Feierabend hätten, waren schnell und effizient und immer mit einem Lächeln dabei. Ich muss sagen, das habe ich eigentlich noch nie so erlebt.
Im Gegensatz dazu ist die Dienstleistungsbranche sehr träge, hat das Gefühl, dass sie uns Touristen viele Gefallen tun, merken aber nicht, wie unprofessionel sie eigentlich sind. Gleichzeitig aber die grosse Sorge, dass diese Woche nur 38 Touristen mit dem Flugzeug angekommen sind....
Auf der Pub-Tour, welche wir gebucht hatten, war das erste 'Pub' das Restaurant des Golf Clubs - welches aber geschlossen hat und trotz warten auch nicht öffnet. Das nächste 'Pub' ist dann ein Community Centre, welches eigentlich nichts drin hat, ausser einem Kühlschrank mit Getränken...
Da das Landen mit Schlauchbooten ziemlich gefährlich wäre wegen Schwell und Brandung, gibt es einen Fährenservice (natürlich nicht gratis) und der geht jede Stunde auf Anruf. Manchmal steht man dann aber im Hafen und wenn es zu wenig Leute hat, fährt die Fähre einfach nicht. Auf Anfrage heisst es dann, wir sollten nicht so ungeduldig sein, schliesslich machen sie uns einen Gefallen, indem sie uns diesen Service zur Verfügung stellen.
Taxifahrer, findet man über Mittag keine, da alle am Essen sind....
Etc. Aber ansonsten, wirklich eine wunderschöne grüne Insel und ein Besuch wert. Das Grab von Napoleon an einem bezaubernden Ort, inmitten von Bougainville und grossen alten Bäumen, eine richtige lauschige Ecke. Auch wenn er hier im Exil leben musste, es war kein hartes Leben. Von der Stadt führt eine Treppe mit 45 Grad Steigung in die ober Stadt: 699 Stufen rauf und runter - Wadenspanner am andern morgen!
Gestern morgen dann das absolute Highlight von St. Helena. Wir gingen mit den Walhaien (whalesharks) schwimmen. St. Helena ist offenbar der einzige Ort, wo man Männchen und Weibchen gleichzeitig beobachten kann. So ein Walhai misst zwischen 8 und 12 m Länge. Es sind friedliche Tiere, auch wenn sie der Gattung der Haie angehören. Aber wenn man dann am Schnorcheln ist, und so ein Ungetüm auf einem zugleitet ist das schon ziemlich beeindruckend. Die haben keine Hemmung 2-3 m an einem vorbeizuschwimmen. Die 'Schnauzen' - ich weiss nicht mal ob man das so nennt - sind ziiiiiiiemlich grosss, wenn sie diese öffnen... Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis!
Auch auf der Aranui hat sich was getan über diese Tage. Wir haben den Dieseltank geflickt und hoffen jetzt, dass dieses Provisorium richtig gut hält für die nächsten Wochen. Wir haben eine Positivform gemacht, welche wir dann über die defekte Schweissnaht gestülpt haben und mit Sikka Power festgeklebt haben. Damit sollte die Schweissnaht erstens dicht sein und zweitens nicht mehr weiter aufgehen. Bis jetzt hält das Geflickte!
Seit heute morgen sind wir also wieder unterwegs. Um 1100 ging es los mit schönem Wind, welcher aber schon nach 20 Minuten weg war. Bis abends um 1700 dann vorwiegen Dümpelei mit Vorwärtskriechen bei Wellengang - Segelschlagen und einfach mühsam. Am Abend frischte dann der Wind auf und seither sind wir schön am Segeln. Leider kommt er wieder mal gerade von hinten, was nicht ganz ideal ist, aber immerhin er kam.
In St. Helena haben wir uns von Pinta und Le Aum verabschiedet. Die zwei gehen von hier direkt retour nach Europa. Die Flotte wird immer etwas kleiner...
Der Mond scheint an einem schönen Sternenhimmel, der Wind ist da und relativ konstant und wir segeln Richtung Brasilien, zum zweiten Mal über den Atlantik, diesmal den Südatlantik.