13. Juni 2017 – von Guersey durc h die ersten grossen Atlantikwel len nach Roscoff

Niki.schmidt.warc
Wed 14 Jun 2017 08:24

48:43.029N 3:57.941E

In Guernsey liegen wir im Aussenhafen, da der Innenhafen offenbar am Verschlammen ist, und die ARANUI zuviel Tiefgang hat. Guernsey hat sich wirklich vorbereitet und eine schöne Steganlage gebaut (aber ohne Strom und Wasser). Später, beim abendlichen Bier im Städtchen sehen wir dann, dass der Hafen nicht verschlammt ist, aber der Zöllner uns einfach nicht reinlassen wollte?

Im Vorhafen hat es viele Boote, so kommt es dann auch, dass wir einen Platz zugewiesen bekommen an der Bordwand eines anderen Bootes (‘im Päckli liegen). Die Nachbarn begrüssen uns mit den Worten, dass Sie am Morgen bereits wieder um 0700 gehen und wir die Fenster auf der Seite mit unserem Fendern nicht zerkratzen sollten...

Wir gehen längsseits und binden den Bug soweit vorne an, dass wir wenigstens nicht über das andere Boot klettern müssen, wenn wir an Land gehen. Als wir zurückkommen, informiert uns der Skipper des Nachbarbootes, dass sie bereits um 0630 ablegen wollen. Das ist für uns nicht so optimal, da wir dann Gegenströmung haben werden, aber das interessiert ihn ja nicht, da er nach Norden will.

Also, dann noch früher auf, und mal raus und schauen wie stark es uns da retour schiebt. Um 0625 sind wir dann auch weg (wie es sich für Schweizer ja gehört). Immerhin, der Skipper des Nachbarbootes ruft uns noch ein ‘Thank you’ nach, ist aber erst gerade aufgestanden.

Draussen erwarten uns also tatsächtlich 3 Knoten Gegenströmung. Wir sind nur zu dritt aufgestanden und haben abgelegt. Die zweite Wache ist jetzt am Frühstück zubereiten, mit frischen selbstgemachten Brötli, Speck und Eiern etc.

Trotz der Frühe, herrlich hier draussen. Leider hat es praktisch keinen Wind.

So geht es dann auch den ganzen Morgen weiter. Was macht man, wenn man nicht segeln kann: Motoren. Und was macht man, wenn man motort: Essen – und schon bald beginnt der Apéroz vom Mittagessen, dann das Mittagessen, dann das Dessert und dann der Kommentar, aber jetzt gibt es sicher nichts mehr für 3 Stunden... (wir sind alle voll – nicht mit Alkohol!)

Irgendwann muss der Gennaker rauf (es hat zwar kaum Wind) um wenigstens mal zu sehen ob er nicht vielleicht doch stehen könnte. Er steht kaum, wir sind fast gleichschnell wie der Wind....

Also neuer Versuch, Parasailer rauf (Spinnaker mit einem integrierten Kite). Auf dem letzen Törn haben dies Ani und Adi gemacht und ich kann mich erinnern, dass wir ihn auch 3 mal hochziehen mussten, bis er stand...

Auch bei uns. Erst ist ein Fall verdreht, dann ist der Spi um 180 Grad verdreht, d.h. der Kite kann gar nicht fliegen – und dann zu guter Letzt fliegt trotzdem nicht, weil es zuwenig Wind hat. Also wieder runter damit. (aber ich weiss jetzt wie es funktioniert, das Parasailer setzten)

Kurze Zeit später frischt dann der Wind auf und wir Segeln mit räumlichem Wind (20 Knoten!) Richtung Roscoff. Um 1830 sind wir vor Roscoff und funken den Hafen an. 60 Sekunden später schiesst ein kleines Gummiboot aus dem Hafen - Empfangskommittee. Der junge Mann hat sichtlich Freude an seinem Dinghi und prescht uns über die Wellen entgegen.

Er frägt, ob es recht sei, wenn wir Backbord anlegen. Ich denke mir, da muss ein kleiner Haken sein, wenn er so frägt. Er führt uns in den Hafen rein und ja, mit viel Seitenströmung und Seitenwind fahren wir in die Box rein. Möglichst schnell und dann scharf abremsen, damit wir nicht abgetrieben werden. Er klemmt sich in der Zwischenzeit mit seinem Dinghi zwischen uns und das andere Boot, so quasi als dicker Fender.

Nach kurzer Zeit haben wir angelegt. Nach dem Nachtessen noch auf einen Spaziergang ins nahegelegene Dorf was übrigens wirklich sehenswert war mit schönen Häusern, Tavernen und einer unglaublich szenischen Promenade die über den alten Hafen direkt auf den Atlantik rausschaut.

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