8. October 2018 – nichts Neues.. .

Niki.schmidt.warc
Mon 8 Oct 2018 19:23

17:34.160S 075:51.500E

Heute muss ich einfach mal passen mit Blog schreiben, es ist genauso wie gestern: Das Wetter, die Sonne (nicht), die Grauheit, das bleierne Wasser, die toten Fische (und die Verwesenden, welche ich gestern nicht gesehen habe), der Wellengang, das Einreffen, das Ausreffen, die Genua verkleinern und wieder ausrollen, die Genua ausbaumen, den Genackerbaum fixieren, den Preventer anziehen (damit niemand den Baum an den Kopf bekommt), die Bilge kontrollieren – kein Wassereinbruch), der Gefrierer kontrollieren, Filter reinigen, das Brotbacken, das Yoghourt machen, das gute Vorankommen, Kurs 270 Grad, Schlafen, Essen, Wache, Schlafen, Essen, Wache, Radio Net Diskussion, Nacht vorbereiten mit Stirnlampen und runterdimmen der Screens, Wassermachen, Motor laufenlassen für die Batterie (weil letzte Nacht zuwenig vom Hydrogenerator produziert wurde, da er zu langsam (die Aranui) lief und die Solarzellen nichts geliefert haben), Schwimmwesten anziehen und ausziehen, duschen und rumgeworfen werden, kochen und abwaschen, Wasser produzieren, Salzwasser durchlaufen lassen, testen, Tank umschalten, Toblerone auf schmelzen testen und dann essen, Photos sortieren, Brillen vom Salzwasser reinigen etc. etc.

Zum Nachtessen gibt es Süsskartoffeln mit Rindfleischwürfel von der Deutschen Metzgerei in Cairns, 100% Bio! Und dann gehts ab und los in die Nacht hinein. Plötzlich sind die Wellen praktisch weg und Aranui gleitet wie auf Schienen mit 8 Knoten Richtung Mauritius. Es ist stockdunkel und wieder mal kein (sichtbares) Schiff weit und breit. Es ist kühl und ich habe 2 T-Shirts an und einen Windbreaker – trotzdem muss ich mich nach einer Stunde mal aufwärmen.

Plötzlich knallt es, flattert und zischt, und beginnt nach Fisch zu stinken. Ich versuche den ca 15cm langen Unglückspilz in eine Teetasse reinzuschieben und werfe ihn wieder über Bord.

1272 Meilen von 2400 bis Mauritius...