10. September 2018 – Und dann k ommt alles anders als man denkt. ...

Niki.schmidt.warc
Tue 11 Sep 2018 23:31

08:45.700S 115:55.900E

Um 0930 fahren wir 2 Seemeilen südlich von Lombok über die immaginäre Ziellinie. Von hier beginnt die ‘starke’ Strömung und – sie geht mit uns! Und zwar mit gewaltigen 3.5 Knoten. Wir fahren also mit über 10 Knoten Geschwindigkeit über Grund Richtung der Passage zwischen Lombok und der Nachbarinsel Nusa Penida. Das Wasser ist flach aber es ist unruhig. Dies trotz einer Tiefe von über 100 m in der Passage. Da werden gewaltige Wassermassen unterirdisch verschoben. Wir motoren – da es natürlich immer noch keinen Wind hat – und sind bald mal an der Südostspitze von Lombok angekommen, von dort geht es dann Richtung Norden. Nach wie vor schiebt der Strom von hinten.

Wir müssen noch ca 25 Meilen bis zum Hafen zurücklegen. Die Inseln, die vor uns erscheinen sind alle ziemlich hügelig bis gebirgig, man könnte überall die Kliffs rauf klettern. Es sieht alles sehr trocken aus, gelblich okere Farben und ab und zu ein paar Bäume. Während der Einfahrt begegnen uns viele lokale kleine Fischerboote mit ihren zwei Auslegern.

Eigentlich eine wunderbare Einfahrt, und man ist fast etwas enttäuscht, dass alles so ruhig abläuft (nach Ankunft haben wir von andern gehört, welche bis zu 12 Stunden gebraucht haben um durchzukommen), die gefürchteten Eddies bleiben aus (das sind zwei Strömungen, welche eine um 180 Grad verschiedene Richtung haben, und dann aufeinander treffen – da brodelt es gewaltig) und die max. Gegenströmung, welche wir antreffen ist 1 Knoten. Wir haben wieder mal sehr Glück gehabt mit unserem Zufallstiming...

Um 1300, nach 3.5 Stunden sind wir in der Marina. Die Marina ist eine top moderne Steganlage mit  ein Klubhaus das so neu ist, dass daran noch gebaut wird – am Freitag sollte dort unser Nachtessen stattfinden...

Und hinter der Marina steht die Welt still. Es hat keine Strassen sondern nur kleine sandige Pfade auf dieser Insel Gili Gede. Die Leute leben in ganz einfachen Hütten und Häuslein und es gibt unglaublich viel Abfall der überall rumliegt. Alle leben vom Fischen und ganz wenige von Tourismus, der leider wegen den Erdbeben eingebrochen ist.

Seit 6 Wochen gibt es auf der Insel Strom. Die lokale Bevölkerung ist sich das nicht gewohnt und es herrscht eine überschwengliche Stimmung bez. dem Strom, da man jetzt z.B. unbeschränkt TV schauen kann etc. Die Rechnung dafür kommt erst später. Der lokale Restaurantbesitzer des kleinen aber charmanten französischen Restaurants erklärt uns, dass die Bevölkerung ein grosses Problem bekommt. Bis jetzt konnte man solange TV schauen, bis der Generator keinen Diesel mehr hatte, dann musste man erst wieder Diesel kaufen.... Ab jetzt kommt der Strom einfach so, und die Rechnung dann viel später. Das wird hier zu einem grossen Problem werden.

Lokale Saläre: Angestellte im Restaurant bekommen 1.5 Millionen Rupien pro Monat – 120 CHF. Drei Welten, die hier aufeinander prallen. Der Status Quo, die neue Errungenschaft des Stroms und die Yachties....

Wir werden ein paar Tage hier bleiben, die Insel Lombok erkunden und Diesel tanken. Auch unsere Tanks haben nicht mehr viel drin.

Am Sonntag den 16. September geht es dann weiter.