13. August 2018 – Viel Wind!

Niki.schmidt.warc
Mon 13 Aug 2018 10:21

 

20:15.900S 148:42.600E

Um ca. 0300 erwache ich, der Anker schleift leicht über den lehmigen Grund. Ich checke mein Navionics App in der Koje liegend und sehe, dass wir ca 80 m weiter nördlich sind als am Abend. Die Kette ist 35m lang, also mal 2, da wir mit dem Bug jetzt 180 Grad verkehrt herum stehen: d.h. der Wind hat gedreht und den Anker ausgerissen, so dass dieser 10 m geschliffen ist, bevor er sich wieder eingegraben hat. Interessant und gleichzeitig beruhigend ist, dass mich das Schleifgeräusch geweckt hat.

Der Wind ist ziemlich plötzlich gekommen und die Aranui legt sich zeitweise etwas auf die Seite. Es kommen Böen von den Bergen runter und plötzlich steht auch Schwell in der Bucht. Der Wetterbericht hatte dies so angesagt und eigentlich hätte ich gewusst, dass ich den Anker von der anderen Seite in den lehmigen Boden einziehen müsste, aber eben..

Auf jeden Fall hält er wieder und ich schlafe weiter.

Am morgen stehen wir auf und frühstücken, heute aber wieder im Saloon, es ist eisig kalt oben und der Wind weht mit ziemlicher Gewalt. Nach dem Essen räumen wir alles auf, die Flaschen müssen sicher gestaut werden und nichts darf mehr rumliegen. Heute wird es eine ziemlich ruppige Fahrt geben. Der angesagte Wind weht mit 25 Knoten von SSW und d.h., dass er wirklich mit etwa 30 Knoten wehen wird.

Ich habe eine dicke Jacke und das Ölzeug unter der Schwimmweste an. Irgendwie passt das aber nicht, ich bin mich diesen Kleiderhaufen am Körper nicht mehr gewohnt und muss die Ölzeughosen wieder ausziehen, Daunenjacke bleibt. Darüber natürlich die Schwimmweste.

So langsam sind wir bereit und wir ziehen den Anker hoch, der mit einem riesen Lehmklumpen raufkommt.

Wir fahren langsam zu unserem Fjord raus, auf der gleichen Route auf der wir hineingekommen sind. Etwa 200 m auf unserer Steuerbordseite fährt eine Charteryacht ebenfalls hinaus. Sie drei haben weder Schwimmwesten an, noch fahren sie dort, wo man eigentlich durchfahren müsste. Sie werden etwas unsicher, da wir sehr nahe am östlichen Ufer durchfahren. Plötzlich reagieren sie und drehen auf uns zu, um ebenfalls auf der richtigen Seite des Hindernisses durchzufahren. Glück gehabt, ansonsten hätten sie sich dann irgendwie im Riff eines gesunkenen Bootes verfangen...

Kaum sind wir zum Fjord raus, beginnt der Wind so richtig zu blasen. Wir fallen ab und können einen guten räumlichen Kurs Richtung Airlie Beach segeln. Und dann kommt die erste Welle und ich bin klitschnass.... also doch wieder nach unten und die Ölzeughosen montieren, darüber meine orange Jacke als Windbreaker. Es windet wieder mal richtig mit bis zu 32 Knoten. Das Wasser schäumt, die Farbe türkisgrün und unglaublich intensiv. Fabienne steuert von Hand (ohne Autopilot) und hat richtig Spass daran, mit diesem Wind ans Festland rüber zurauschen. Der Himmel ist stahlblau und wir geniessen die Überfahrt. Nach drei Stunden sind wir schon fast vor dem Hafen von Airlie Beach. Wir funken die Marina an, ob wir einen Platz bekommen könnten und werden in die Warteschlaufe verlegt, da im Moment gerade eine Regattawoche stattfindet und der Hafen hier ziemlich voll ist. Nach etwa 30 Minuten klappt es dann aber doch. Wir fahren in den Hafen ein und ‘parkieren’ auf Platz E20 ‘Echo20’. Eine moderne Marina, mit schönen Strandkaffees, guter Infrastruktur und ich finde sogar einen Laden welcher Halogenlampen hat (welche bei uns in die Deckenausschnitte passen).

Nach einer wunderbaren Melone, Käse und Brot geht es dann an die Unterhaltsarbeiten.

Hämpe und Ani öffnen den Ankerkasten um die Schrauben des Bugkorbes nachzuziehen, welche nur durch diesen Kasten zugänglich sind, eigentlich eine unmögliche Installation, die 3 Stunden Arbeit mit sich zieht, nur weil jemand bei der Montage nicht sauber gearbeitet hat....

Ich kümmere mich um all die defekten Lampen, welche ausgewechselt werden müssen.

Fabienne und Regula gehen einkaufen, damit wir die nächsten Tage wieder mit Frischgemüse etc. versorgt sind.

Um 1700 sind alle zurück und fertig und das wohlverdiente ‘Fyrabigbier’ steht an.

Fabienne kocht Spaghetti Carbonara und wir geniessen diese an der wohligen Wärme.

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