11. August 2018 – Whitehaven Bea ch – Paradies auf Erden!

Niki.schmidt.warc
Mon 13 Aug 2018 03:56
20:16.580S 149:02.450E

Ja, die Nacht war relativ laut und die Karaoke Gesänge eher trüb bis falsch. Am Morgen Duschen in den Duschanlagen der Marina, mit vielen kleinen Defekten, z.B. bei den Damen die Brauseköpfe, welche die ganzen Kabinen mit einem Spritznebel bedecken... Dann, und das war für mich fast das Highlight von Hamilton, Brot aus einer richtigen Bäckerei. Ich muss zuschlagen: Croissants, Spinat/Riccotta Pizzas, dunkles Raybrot und ein Bauernmodelbrot.

Nach dem Frühstück gehen wir noch zu horrenden Preisen einkaufen, nicht anders zu erwarten hier, und auch die Rechnung für die eine Nacht lässt sich sehen: 120 Australische Dollar (ca 100 CHF). Das ist die teuerste Übernachtung in einem Hafen, welche die Aranui hinter sich hat seit der Übernahme in Dänemark. Wir bedanken uns mit dem obigen Kommentar, welcher nur auf Unverständnis stösst, resp. fragende Gesichter.

Um 1030 laufen wir aus dem Hafen aus, melden uns kurz auf Kanal 16 weil viel Verkehr herrscht und man wünscht uns alles Gute bis zum nächsten Mal. Es wird in dieser Marina sicher kein nächstes Mal geben.

Wir motoren die ersten 30 Minuten, da der Wind fast eingeschlafen ist. Unser Ziel ist im Norden der Insel Hamilton durchzufahren und dann Richtung einer Bucht zu segeln, wo wir Schnorcheln wollen. Die Bucht gilt als schöner Schnorchelplatz. Zuerst sind wir mit vollem Gross und Genua unterwegs, setzten aber bald noch den Code 0 damit wir etwas schneller vorwärts kommen mit nur 8 Knoten wahrem Wind. Mit diesem Segel sind wir dann sofort mit 7 Knoten unterwegs. Vor der Einfahrt zur Schnorchelbucht angekommen, nehmen wir die Segel runter und fahren langsam in die Bucht mit den vielen Riffen ein. Wir fahren, bis wir auf eine Linie kommen, welche wir zwichen einem Felsen und der Mitte des Strandes ziehen (eine immaginäre Linie). Dann folgen wir der Linie bis wir das erste Riff vorne backbord vor uns sehen. Dort lassen wir den Anker runter: 15m Kette auf 8 m Wassertiefe, was eigentlich nicht gerade seemännisch ist (es hält meistens nicht) aber in diesem Fall haben wir einfach nicht mehr Platz zum schwoien (Kreis den die Aranui um den Anker dreht). Das Eigengewicht der Kette und des Ankers müssen halten, was sie dann auch tun.

Ausser mir gehen alle auf Entdeckungsreise mit Anzug, Schnorchel, Flossen und Brillen. Leider wenig erfolgreich. Dieser Traumspot zum Schnorcheln gestaltet sich etwas ausgestorben: Eine Stachelroche und 3 kleine Fische in einer halben Stunde, das ist alles!

Die Sonne scheint und der Wind hat etwas nachgelassen, es ist also schön warm, was für die schlechte Ausbeute entschädigt.

Wir starten den Motor und fahren Richtung der Solway Passage (durch einen wunderbaren Schärengarten, fast wie in Schweden), welche zwischen Whitsunday Island und der Haselwood Island durchführt.  Wir sehen bereits auf dem Kartenplotter, dass es auf der anderen Seite mindestens 20 Boote in der Bucht hat. Wir wundern uns, aber wir haben gelesen, dass es einmalig schön sein soll. Es kocht etwas, alles erzeugt durch die Strömung und wir brausen mit 3 Knoten Rückenstrom durch die Passage. Links und rechts Felsen und kleine Inseln, welche aus dem Wasser ragen. Auf der andern Seite angekommen eröffnet sich ein unglaublicher Blick auf einen Strand, welcher etwa 5 km lang und etwa 200 m breit ist, und der Sand ist wirklich fast weiss. Wie üblich sind die meisten Boote, welche vor Anker liegen, einfach nur gerade um die Ecke gesegelt und haben den Anker runtergelassen. Wir beschliessen bis zur Mitte der Bucht zu fahren, wo kein einziges Boot liegt. Es gibt keinen Grund dort nicht zu ankern, auch wenn offiziell dort kein Ankerplatz eingezeichnet ist. Wir ankern auf 6 m Wassertiefe und wollen mit dem Dinghy an Land fahren. Wir starten den Motor des Dinghys, leider zuerst wieder mal erfolglos. Nach 10 Minuten Bearbeiten des Aussenborders, bringt Hämpe ihn zum Laufen.

 Ein wunderschäner Abendspaziergang entlang des Strandes auf feinstem Sand entschädigt für die nicht ganz so prachtvolle Unterwasserwelt. Am hinteren Ende des Strandes Richtung Wald gibt es eine Zone, wo alle Bäume dörr sind. Dieser Streifen ist ca. 50 m breit. Unglaublich was der Taifun hier angerichtet hat vor zwei Jahren. Aber diese Bäume stören nicht, sie gehören zum wunderschönen Strand dazu.

Wir beschliessen nach etwa 40 Minuten umzukehren, damit wir noch bei Tageslicht auf der Aranui ankommen. Es wird schnell Nacht hier und die Dämmerung ist nur sehr kurz, ganz zu schweigen von den Sandflöhen, welche ab Dämmerung hier ihre Parties veranstalten.

Heute gibt es ein vegetarisches Essen; Falsche Putanesca Sauce (es fehlen die Sardellen, die Auberginen und die Kapern...) mit Spaghetti und richtigem Parmegano.

Nach dem Essen, währenddessen ich den Blog schreibe, lehrt  Fabienne Hämpe, Regula und Adrian das Quirkel Spielen. Sie hat dieses während ihrem Praktikum jeweils mit Patienten gespielt und ich habe ja da gegenüber der Crew einen Vorsprung, da ich es auf dem letzten Törn im Pazifik gelernt habe / lernen m...... Also morgen bin ich dann auch dabei. Was jetzt noch fehlt ist ein richtiger Absacker und den werde ich mir jetzt gönnen. Und dann endet der Abend in einem Quirkel Abend. 

 

En Uhu und en Hai woned zäme. De Pöschtler chunt verbii und frogt: Isch de Uhu dehai. Nei, de Hai ist dehai.

Fabienne brauchte geschlagene zwei Minuten um das zu erzählen, weil sie so lachen musste.

 

Draussen, Sternenhimmel, 17 Grad, fast kein Wind, leichtes Schaukeln...

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