11. und 12. Juli 2018 – Tanna Po rt Resolution und Yasur

Niki.schmidt.warc
Thu 12 Jul 2018 22:34

19:31.560S 169:29.700E

Gegen 1500 steigen wir hinten auf die Ladeflächen von 4 Geländewagen, welche uns zum Vulkan Mount Yasur bringen sollen. Mit ein paar Brettern wurden 3 Holzbänke aufgebaut, auf welchen wir uns niederlassen und versuchen uns irgendwo festzuklammern. Ich glaube die Fahrer geniessen es mit ihren 7 Leuten hintendrauf quer durch den Urwald über die buckeligen Erdpisten zu brettern. Es is eine abenteuerliche Fahrt und die Schlaglöcher werfen einem manchmal fast vom Fahrzeug. Irgendwie überleben wir es alle (wie viele vor uns schon) und kommen unten im Parkareal von Mount Yasur an. Mount Yasur gehört einem Stamm in Vanuatu und erst muss der Stammesführer mit einem Zeremoniell um Rat gefragt werden, damit die bösen Geister Ruhe bewahren, während dem wir auf dem Vulkan sind. Neben ein paar Tänzen wird dem Stammesführer eine riesige Kavawurzel übergeben und dann können wir wieder auf Jeeps aufsteigen und fahren den Vulkan hoch bis zu einem kleinen Plateau, von welchem der Weg nur noch zu Fuss weitergeht (interessant ist die bronzene Tafel, welche der Wegbauer sich hat errichten lassen – Chinese Building Coorporation!!). Der Weg ist steil aber schon nach etwa 15 Minuten sind wir an einem zurückversetzten Kraterrand, wo wir etwas warten müssen bis der Guide beschliesst, dass die Windverhältnisse es erlauben an die höchste Kraterstelle zu gehen, von wo aus man den besten Ausblick hat. Der Vulkan hat im Moment die Aktivitätsstufe 2 von 4 (bei 3 sei ein Besuch nicht mehr erlaubt). 2008 ist er offenbar zum letzten mal ausgebrochen und es wurden Dörfer evakuiert und Lawa ist die Hänge runtergeflossen.

Wir stehen oben am Kraterrand und unten brodelt es. Wir hören die kurzen aber heftigen Explosionen, resp. zuerst sehen wir jeweils die Schallwellen, welche in einem irren Tempo an uns vorbeifliegen (die sind hier wirklich sichtbar durch den Rauch), dann spuckt es wie aus einem 1. August Vulkan die Lava hoch. Ein beeindruckendes Schauspiel. Mit der einbrechenden Dämmerung sieht man auch den roten Schein der brodelnden Lawa (man sieht nicht direkt hinunter, denn der innere Kraterrand steht der Sicht im Weg). Dann gehts im Dunkeln retour zu unserern Gefährten. Nach weiteren abenteuerlichen Nachtfahrten durch den Urwald kommen wir um 1900 zurück in unserer Bucht.

Der nächste Tag ist eigentlich der Haupttag für unseren Besuch. Wir wurden alle aufgefordert, ein paar Geschenke mitzubringen (eine Liste wurde vorher zirkuliert), und Aranui hat sich mit Fussbällen, Messern, Kleidern und Solarlampen eingedeckt in Fiji. Nach einer Dorfbesichtigung, vielen zeremoniellen Tänzen, Gesängen, Händeschütteln mit allen mehreren hundert Einwohnern, Kokosnusstrinken und dem Gesang eines Kinderchores muss sich jedes Boot kurz vorstellen, wer  und woher (durch Ereignisse wie die Fussball WM kennt man auch hier die Länder). Dann erfolgt der traditionelle Austausch. Es gibt zwei Gabenhaufen. Derjenige der WARC (unserer) der aussieht wie ein Abfallhaufen, weil alles in Plastiksäcken oder Ikeataschen einfach aufgereiht wird, und derjenige der Dorfbewohner, der farblich mit Blumen geschmückt und wunderbar hergerichtet wird (das ganze ist uns etwas peinlich, aber da war doch eine fehlende Organisation am Werk...). Aber trotzdem denke ich, ist ist vieles dabei, was sicher gebraucht werden wird. Wir dürfen uns alle ein Geschenk aussuchen. Ich hole mir eine handgeflochtene Matte und einen Früchtekorb. Irgendwann heisst es dann plötzlich, dass wir alle Körbe und Geschenke holen müssen und nicht nur einen pro Boot, weil dies sonst eine Beleidigung wäre, wenn was übrig bleibt. So kommt es dann dass wir mit 5 Körben auf die Aranui zurückkommen und mit etwa 100 Zitronen! 

Am Abend wird im Yachtclub ein traditionelles Essen zubereitet welches allen sehr gut schmeckt. Die Teller sind geflochten und mit einem grossen Blatt ausgelegt. Die Dorfbewohner geben sich eine riesen Mühe und ich hoffe, das unser Dank und unsere Wertschätzung wirklich rübergekommen ist.

 

Heute sind wir wieder unterwegs. Wir wollen die nächste Insel besuchen, Erromango. Wir stehen um 0600 auf und frühstücken, nehmen das Dinghy rauf und machen alles fest unter Deck. Leider ist es trüb und grau und der Wind fehlt völlig. Wir starten den Motor, nehmen den Anker rauf und fahren zur Bucht hinaus Richtung Norden.

Langsam kommt die Sonne....

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