18. Mai 2017 – Viel Verkehr von Vlieland nach Enkhuizen

Niki.schmidt.warc
Thu 18 May 2017 22:45

18. Mai 2017 – Viel Verkehr von Vlieland nach Enkhuizen

52:42.236N 5:17.974E

Das war aber eine unruhige Nacht. Unser Ankerplatz in einem Fahrwasser, war zwar geschützt vor Booten (erst am Morgen fuhr eines durch) aber er war ziemlich ungeschützt bezüglich Strömung. Diese hatten wir etwas unterschätzt, vorallem bei Hoch- und Niedrigwasser, dort wo sie eigentlich nicht richtig weiss, was sie machen soll. Wenn das Wasser einläuft, dann steht das Schiff klar und mit gespannter Kette in eine Richtung auch bei 4 Knoten Strömung. Das gleiche geschieht bei auslaufendem Wasser. Wenn die Strömung aber gerade kippt, was bei Hoch- oder Niedrigwasser geschieht, steht das Boot in einem ‘undefinierten Zustand’ z.B. über dem Anker und ein kleiner Windstoss kann reichen, um es um 30 m aufs Land zuzubewegen.  So war es dann auch nachts und der Ankeralarm (eine wunderbare Erfindung des GPS und der IPhoneApp) weckte mich und uns mehrmals auf. Man erschrickt natürlich immer zuerst, schaut sofort auf das Natel um die abgetriebene Position festzustellen und gibt dann entweder den Schwojkreis neu ein, oder stellt einfach den Alarm ab, oder rennt raus und startet den Motor (falls man wirklich aufs Land zugetrieben ist). Diese letzte Version fand aber diese Nacht zum Glück nicht statt.

Am Morgen war es kühl und regnerisch – unser Entusiasmus bezüglich dem schönen Wetter liess mich naiverweise den Parasailer (farbiges Segel für Windrichtungen von ‘hinten’) draussen lassen – und der war jetzt nass.

Wir verlassen den kleinen Kanal und machen uns auf Richtung Enkhuizen. Die Fahrt führt einmal mehr durchs Wattenmeer. Es ist alles flach, praktisch kein Land in Sicht und doch sind die Wassertiefen nur zwischen 3 und 8 m. Heute sind viele Boote unterwegs. Um mit den Holländischen Gesetzen in Einklang zu stehen, montieren wir noch den auf dem Kopf stehenden Kegel (Segler unter Motor).... der dann aber ojeeeh... ohne seinen zweiten Teil mit dem Fall den Mast raufrauscht. Das Fall muss wieder runter, da es unser Reservefall ist, also muss jemand in den Mast rauf!

Uns steht heute noch eine etwas heikle Passage bevor. Laut Karte und Tidenplan ist es für unsere Aranui mit 220 cm Tiefgang nur möglich diese Passage 15 Minuten vor bis 15 Minuten nach Hochwasser zu passieren. Wir müssen also um 1440 vor der Passage sein. Bis dann sind wir gemütlich hrend mehrer Stunden unterwegs und genissen die Sicht auf all die Plattbodenboote, welche uns begegnen.

Am frühen Nachmittag geht es dann rein in die Schleuse, welche die Nordsee mit dem Ijsselmeer verbindet. Es ist ziemlich eng hier drin mit all den Booten und wir müssen unsere Bordwände gut schützen, damit nicht alles zerkratzt wird.

Kaum sind wir aus der Schleuse raus, beginnt ein ENE Wind zu wehen, zwischen 3 und 4 Windstärken. Wir setzten Gross und Parasailer und geniessen ein paar Stunden wunderschönes Segeln (Bilder sagen mehr als Worte) – damit wollen wir nicht sagen, dass wir dieses Segel bereits im Griff haben, aber wir geben uns Mühe. Es verhält sich nach wie vor nicht ganz so, wie wir uns das eigentlich wünschen würden.

Um 1920 laufen wir im Hafen von Enkhuizen ein. Ein riesen Aufgebot an Feuerwehr und Polizei und Menschen tummeln sich im Hafen. Kurz vor wir ankamen, hat offenbar ein wunderschönes altes Boot gebrannt.

Der Hafen ist wirklich voll und wir finden erst keine Platz, bis uns ein paar Leute, welche am Ufer das Geschehen verfolgen, sagen, ihr könnt hier einfach längsseits gehen. Das ist natürlich perfekt und wir legen schnell an und stehen 10 Minuten – halt, erst das Ankunftsbier – also dann 20 Minuten später zum Ausgang und für das Nachtessen bereit.

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