19. Juni 2018 – Namena Island

Niki.schmidt.warc
Wed 20 Jun 2018 20:52

17:06.700S 179:06.600E

Heute morgen sind wir wieder mal früh dran. Jeanette geht um halb acht auf den Markt, in der Hoffnung noch frisches Gemüse und ein paar Früchte zu finden. Und sie wird fündig und kommt mit vielen Köstlichkeiten zurück. Wir ziehen den Anker rauf und machen uns auf den Weg nach Südwesten. Wir sind noch nicht ganz sicher, zu welcher Insel wir wollen und besprechen das beim Frühstück. Es gibt hier ein Naturreservat, von welchem alle schwärmen, welches aber vom Winston Wirbelsturm zerstört wurde. Wir versuchen herauszufinden, wie es dort aussieht. Die Website des Resorts sieht aktuell und wunderbar aus, die Infos aus dem Insel-Handbuch sehen ebenfalls gut aus ausser, dass unten steht, dass das Resort erst im 2018 wieder eröffnet wird und es sollte sogar Moorings geben.

Wir machen uns auf den Weg, dieses Naturwunder anzuschauen. Leider ist der Wind eingeschlafen und deshalb fahren wir unter Motor Richtung SSE.

Der Himmel hat ein paar Schleierwolken und die Sonne ist leicht verdeckt. Rund um die Sonne herum steht ein regenbogenartiger Kreis, der sieht aus wie ein ‘Halo’. Man sieht dieses Halo manchmal in einer schönen Mondnacht um den Mond herum, aber am Tag haben wir das noch nie gesehen. Das könnte auch der Grund sein, warum wir plötzlich Wassertiefen von 5m und 30m oder 2 m haben obwohl es hier mindestens 1000 m tief sein muss. Vermutlich brechen sich die Sonnenstrahlen auf den Seiten dieses Rings und geben dann irgendwelche Reflektionen unter die Aranui weiter, welche diese dann als Boden interpretiert (das wäre die unwissenschaftliche Analyse der Aranui Crew).

Der Motor bringt und zügig vorwärts und schon ca um 1200 passieren wir den Eingang zum Namena Barrier Reef. Wir nähern uns der Insel und stellen bereits durch den Feldstecher fest, was wir geahnt hatten. Die Bungalows sind halb zerstört, aber es ist eine Wiederaufbautätigkeit im Gange. Trotz Wochentag aber kein Mensch auf der Insel weit und breit. Wir ankern etwa im Abstand von 100 m vor der Insel auf 18 m Wassertiefe. Das Riff ist offenbar steil abfallend gegen die See und nicht ideal zum Ankern. Eigentlich sollte es hier Moorings haben, aber auch die wurden vermutlich von Winston mitgenommen... Solange der Wind so ruhig bleibt (wie gestern Nacht) sollte alles gut gehen.

Jeannette macht Auberginen mit Chérrytomaten an Aceto und Olivenöl zum Mittagessen, wir fühlen uns wie in Italien, wunderbar.

Wir verbringen einen ruhigen Nachmittag mit Schlafen, Schnorcheln und Unterwasser-Entschlammen (Hmmm... so langsam hat es gar keinen Unterwasseranstrich mehr drauf, es wurde soviel durchs das Wasser abgetragen und abgeschliffen – es wird wieder Zeit für einen neuen Anstrich), Filter reinigen etc. Jeannette und Mike von der ‘Blue Perl’ erkunden die Insel trotz der Zerstörungen und finden so manches, das sich langsam wieder erholt und wächst: Bäume, Korallen, Vögel etc.

Das Aggregat des Gefrierschranks macht wieder einen ungewohnten Lärm, was mich veranlasst den Filter wieder mal zu reinigen und siehe da, der ist wieder vollkommen zu, vermutlich durch die Hafenbrühe in Savusavu. Nachdem ich den Filter saubergeschruppt habe, läuft er wieder einwandfrei. Im Moment machen uns wieder mal die SIMkarten einen Strich durch die Rechnung, heute haben Jeannette und ich plötzlich die Meldung erhalten, dass wir alle unsere Datenvolumen aufgebraucht hätten.... 14 Gbyte???. Und natürlich hat es jetzt nicht mehr genügend Guthaben um mit Digicell in Kontakt zu treten...

Es wird dunkel und das letzte bisschen Wind verzieht sich mit dem letzten Abendrot. Wir essen wie im Schlaraffenland und verziehen uns bald mal in die Kojen. Eine ruhige Nacht vor einem nicht ganz ungefährlichen Riff.