18:03.157S 169:00.240W

Die letzte Nacht war relativ ereignislos, der Wind war gut und von querab was uns mit hoher Geschwindigkeit vorwärts gebracht hat, unverändert Kurs 215 Grad. Wir fliegen nur so dahin. Es ist unruhig heute Nacht, die Wellen spielen wieder mal ein Spielchen mit der Aranui und so fliegt man unter Deck schon mal etwas hin und her, und die blauen Flecken häufen sich langsam.

Um 0100 übergebe ich die Wache wieder an Susu und Jeannette. Und dann schlafe ich bis um 7 am Morgen wie ein Stein. Der Duft von Kaffee weckt mich – aha, die Tasse ist gleich neben meinem Kopf. Heute mit Kaffee geweckt, nicht schlecht!

Es windet nach wie vor, aber etwas weniger. Wir haben etwas an Geschwindigkeit verloren, aber das habe ich bei mir selbst realisiert, wenn man auf Wache ist, und bald mal abgelöst wird, dann macht man nicht mehr all zu viele Änderungen an den Segeln.

Ich ziehe erst mal das Gross auf, die zwei Reffs müssen raus und dann rolle ich die Genua ganz aus. Und schon sind wir wieder bei 8 flotten Knoten Speed unterwegs.

Ich backe frische Schokoladenmuffins, was dann auch die Geschmacksnerven der Damen entzückt und um 10 Uhr wieder auf die Beine bringt. Wir frühstücken die letzte Pampelmouse mit Müesli und die Aranui segelt unbeirrt ihren Kurs.
So geht es eigentlich den ganzen Tag. Mittagessen mit frischen Kartoffeln und frischen Zwiebeln (das haben wir noch an Frischgemüse) und dazu Ton und Essiggürkchen, ein absolutes Spitzengericht!

Dann den Wellen nachschauen, der Sonne entfliehen und die unglaublich vielen Schattierungen von Blau im Wasser bestaunen. Und schon ist der Tag wieder vorbei.

Wir haben in den letzten 24h 185 Meilen gesegelt, was sehr viel ist. Für viele  Fahrtensegler ist die magische 200 Meilen Grenze pro Tag das grosse Ziel was es zu erreichen gibt. Ich sehe das nicht so ganz ein und schalte den Logzähler extra nicht um auf SOG. Es ist nämlich so, da wir ja in westlicher Richtung unterwegs sind, kommt zur Bootsgeschwindigkeit immer noch die Strömung, und der positive Einfluss der Welle dazu, d.h. der Speed over Ground (Geschwindigkeit über Grund) ist immer grösser als die gemessene Bootsgeschwindigkeit. Wenn man also beim Log umschaltet auf SOG, dann hätten wir die letzten Tage immer mehr als 200 Meilen gemacht... Der Unterschied ist 10-15%.

Heute ist der letzte Abend, vor wir morgen früh in Niue ankommen. Wenn wir so weiter segeln, sind wir morgens um 0700 an der Mooring vor Niue. Dort müssen wir dann warten, bis der Zoll und die Immigration uns an Land lassen. Nieu ist ein Atoll, welches zu Neuseeland gehört und von dort aus verwaltet wird.

Es ziehen leider Wolken auf und ich bin noch nicht so sicher, wie das mit dem Wetter wird heute Nacht.