Re: 6. Mai 2018 – Sind wir hier wirklich im Paradies oder wenigs tens in einem zeitlich beschränk ten...?

Niki.schmidt.warc
Tue 8 May 2018 05:25

7. Mai 2018 – Regen, Sonne, Wind und fast kein Ankerplatz

16:31.900S 151:45.200W

Ich erwache und es regnet, also drehe ich mich um und schlafe weiter....

Irgendwann ist es dann aber doch bereits 8 und so langsam hört man Geräusche auf der Aranui. Allgemeines Aufstehen, der Regen hat nachgelassen und wir können tatsächlich regenfrei frühstücken. Es ist fast kühl heute morgen und niemand geht ins Wasser zum Schwimmen!

Wir beschliessen die 3 sm Richtung Norden zu fahren um dort nochmals vis-a-vis vom Manta Point zu ankern, obwohl uns gestern der Künstler gesagt hat, dass es dort schon lange keine Mantas mehr gibt. Wir fahren also auf unserem Track (das ist die Linie, welche unseren Hinweg auf der Karte markiert) zurück und sollten demzufolge keine Probleme mehr haben mit der Tiefe. Das ist dann auch wirklich so, aber trotzdem ist der Abstand zwischen Kiel und Grund bedenklich klein. Über mehr als eine Seemeile sind es zwischen 5 und 20 cm....

Wir fahren sehr langsam, meistens im Standgas und haargenau auf der eingezeichneten Linie.

Zwischendurch sind alle immer wieder beschäftigt mit Fenster und Luken auf, und dann 20 Minuten später Fenster und Luken zu. Man sieht die Regenwalzen förmlich, wie sie alle 20 Minuten auf uns zukommen, und zwischendurch scheint die Sonne und es ist schwül. Insgesamt hatten wir heute mindestens 10 Regenschauer zu verzeichnen.

Wir ankern zwischen zwei Bungalow Hotels, dem Four Season und dem Hilton. Wieder alle 6 ins Dinghy und rüber zum Manta Point. Wir schnorcheln und sehen zum ersten Mal hier wirklich schöne Korallen, die auch leben und wachsen. Das Highlight ist der schwarzgepunktete Adlerrochen, welcher in 10 m Tiefe dahinschwimmt und sich wohl denkt, ‘die sollen nur Photos machen da oben, wenn es mir nicht mehr passt, verschwinde ich in die Tiefe’ – und so ist es dann auch, er entschwindet ins Dunkle.

Bei der Rückfahrt zur Aranui beginnt es wieder zu winden und zu stürmen und eine Welle nach der andern findet ihren Weg ins Dinghy. Der Regen und der Wind sind so stark, dass man meint es hagelt oder graupelt. Wir beginnen zu frieren und sind froh, dass der Aussenbordmotor wirklich durchhält (so langsam haben wir seine Tücken im Griff....) und kommen bald auch mal auf der Aranui an. Rein ins lauwarme Wasser und warten, bis die Dusche im Heck frei ist.

Nach einem kurzen Mittagessen fahren wir weiter. Unser Ziel ist die Bloody Merry Bar im SW der Insel. Die ist weltbekannt und zumindest ein T-Shirt sollten wir da schon noch bekommen. Wir versuchen vor der Bar eine Boje zu bekommen, aber die Letze nehmen uns zwei Einheimische vor der Nase weg. Also müssen wir wieder raus zum Riff zum Ankern. Die Tiefen stimmen überhaupt nicht auf der Karte und machen das Ankern schwierig. Wir sind immer zwischen 2.5 und 2.9 m, was ideal wäre, wenn da nicht ein Riff hinter uns und neben uns ab und zu aus dem Wasser tauchen würde. Schliesslich setzten wir kurz vor Eindunkeln den Anker in 18m Tiefe mit 70 m Kette und enden genau auf der Schwelle wo es von 2.7m anfangt steil abzusinken auf 18m. Nicht ideal, aber das sollte halten für die Nacht. Der Wind weht im Moment mit 20 Knoten, was relativ viel ist, aber ich hoffe dass er auf die Nacht wieder etwas nachlässt.

Und richtig, nach dem Apéroz ist der Wind nur noch etwa 10 Knoten, die Kette ist locker geworden und die Tiefe ist ca. 12 m. Das heisst, die Kette ist nicht mehr angespannt im Moment.

Pius springt mit dem letzten Licht nochmals ins Wasser und checkt, ob wir in der 3m Zone keine Korallenköpfe haben. Glück gehabt!

Da es ziemlich starke Wellen hat, und die Böen vermutlich nicht lange auf sich warten lassen, entscheiden wir schweren Herzens, den Besuch in der Bloody Merry Bar auf morgen zu verschieben.... – also Essen und grillieren an Bord.

Vemutlich wird eine etwas unruhige Nacht folgen...