14. April 2018 - Eine nasse Angelegenheit

Niki.schmidt.warc
Sun 15 Apr 2018 06:36
16:43.900S 148:00.240W
Sylvia und ich sind bis 2400 dran. Sylvia fühlt sich nicht besonders gut und
geht bald mal Schlafen. Es ist nicht allzu spannend, weil der Wind fehlt.
Wir wechseln ab zwischen Genua mit Motor oder Genua ohne Motor. Wir haben
uns für die Genua entschieden, da der Wind gerade von hinten kommt und bei
sowenig Wind das Grosssegel nur hin- und herschlagen würde.
Auch ich bin um 0000 müde und wecke Thomi und Claudia, die nun schön in den
Hochzeitstag hineinsegeln (-motoren) können....
Als wir um 0600 erwachen giesst es in Strömen. Es prasselt richtig auf
unsere zwei Luken im Vorschiff runter, welche natürlich geschlossen sind
sobald es etwas Seegang hat (und damit wird es im Vorschiff heiss wie in einer Sauna).
Wir gehen raus und müssen leider bald mal feststellen, dass es draussen
unter der Sprayhood und unter dem Bimini gar keine trockenen Plätze gibt! obwohl die Sprayhood und das Bimini eigentlich vor Wind, Regen und Wetter
Schutz geben müssten. Auf beiden Seiten läuft ein kleines Rinnsal, resp. ein
kleiner Bach direkt auf den Sitz hinunter und ich merke es eigentlich erst,
als das T-Shirt durch und durch nass ist (es ist ja alles warm/nass). Und es hört nicht auf zu regnen.

Wir Motoren im Moment wieder mal, weil der Wind eingeschlafen
ist. Da wir nachts nicht einlaufen können in Tahiti (obwohl ich eigentlich
nicht einsehe warum, aber jedermann hier ist schockiert, wenn ich erzähle,
dass ich z.B. in San Blas nachts durch die Riffe gefahren bin.... - und ich
will mein Glück ja auch nicht herausfordern), dürfen wir im Schnitt nicht mehr
als 5 Knoten laufen, damit wir morgens im Morgengrauen ca um 0600 ankommen
in der von uns gewählten Bucht. D.h. wir können dann eben mit Tageslicht einlaufen.
Über Funk haben wir gehört, dass es Boote unterwegs hat, welche 'nicht mal ein AIS haben', das kam von schockierten Amerikanern. Wenn die wüssten, dass in Europa viele Boote kein AIS haben, und trotzdem sicher gesegelt werden kann...

Wir haben heute abend nochmals gegrillt, dazu frischen Salat und Couscous und Vanilleköpfchen zum Dessert. So langsam ist der Gefrierer nun leer und wartet auf eine neue Beladung in Tahiti.
Da wir uns nun der Insel immer mehr nähern, ist gutes Aufpassen angesagt für heute Nacht, die Fischer sind langsam wieder unterwegs, wenn wir in Landnähe kommen.