10. April 2018 - alles in Butte r!Schnorcheln in der Strömung

Niki.schmidt.warc
Wed 11 Apr 2018 05:52
16:39.300S 145:27.400W
Heute gibt es frühe Tagwache. Wir stehen um halb sieben auf, weil wir heute
die Strömung nicht verpassen wollen wie gestern...
Sylvia macht Frühstück und schon bald sitzen wir bei weichem Zopf (der wird
nie hart, weil er soviel Butter drin hat) und hartem Brot von vorvorgestern
mit Kaffee und Tee beim Essen.
Um 0715 geht es dann los, wir sitzen alle ins Dinghy und es scheint schon
etwas überladen zu sein. Zu sechst steuern wir der Ecke entgegen, wo die
Einlaufende Strömung auf Wind und stehendes Wasser trifft. Es schäumt und
hat Schaumkronen, obwohl der Wind relativ schwach ist. Ein sehr
interessantes Schauspiel. Ich versuche das Dinghy rechtwinklig zu den von
hinten kommenden Wellen zu halten, was nicht ganz einfach ist mit dieser
Belastung. Der Motorengriff wandert also hin und her, manchmal schön langsam
und manchmal ruckartig um im letzten Moment die Welle auszugleichen. Wir
haben es geschafft, sind in ruhigerem Wasser drin. Jetzt haben wir leichte
Strömung gegen uns, weil das Wasser ja in die Lagune reinläuft. Wir fahren
Richtung offenes Meer und alle 200 m mache ich einen Stop um die
Strömungsgeschwindigkeit zu kontrollieren. Kurz vor dem Punkt, wo die
Brandung die Wellen bricht, stellen wir den Motor ab und springen alle ins
Wasser. Wer sich sicher fühlt, schwimmt selber und sonst kann man sich am
Dinghy festhalten. Ich ziehe das Dinghy Richtung rechtes Ufer, weil uns da
die Strömung schlimmstenfalls dann Richtung Ankerplatz treiben wird. Es hat
wunderschöne Korallen in allen Farben und es sind nicht alte Korallen,
sondern lebendige und wachsende in allen Farben. Wir treiben an dieser
Wunderwelt vorbei und betrachten die Fische, die einzeln oder in Schwärmen
um uns herum schwimmen. Irgendwann kommen dann auch die Haie, welche uns
begleiten, aber sie behalten einen anständigen Abstand, so dass niemand
wirklich Angst haben muss.
Nach einer Stunde sind wir zurück beim kleinen Restaurant, welches direkt
aufs Meer rausgebaut ist. Es hat nur zwei Tische. Man kann den Haien
zuschauen beim Vorbeischwimmen.
Wir fahren mit dem Dinghy zurück zur Aranui.
Im oben erwähnten Restaurant essen wir noch etwas und machen uns dann wieder
auf den Weg nach Norden, Richtung Nordpassage. Vor dies aber möglich ist
müssen wir unsere Kette am Boden entwirren. Sie hat sich in den zwei Tagen
um etliche Korallenköpfe gelegt. Ich bin mit Flossen und Brille im Wasser
und gebe der Crew der Aranui Zeichen, wohin sie fahren müssen, damit wir die
Kette wieder unter den Korallenköpfen rausziehen können. Ich bin froh, dass
das Wasser so klar ist, ansonsten müssten wir runtertauchen, was die Sache
viel komplizierter machen würde. Nach einer halben Stunde sind wir frei und
der Anker wird hochgezogen.
Unser Plan ist, in der Mitte nach einem Ankerplatz zu suchen an einem
verlassenen Strand. Es hat hier kilometerweise Strände, welche aber alle
durch nicht kartografiertes Wasser führen, man muss deshalb sehr vorsichtig
fahren und immer mit der Sonne im Rücken, damit man allfällige Untiefen
sehen kann. Wir fahren mit der Genua Richtung Nordwesten und lassen den
Motor noch etwas mitlaufen zur Wasserproduktion und Batterieladung. Nach
zwei Stunden sehen wir den ersten Strand, der hinter türkisblauem Wasser
liegt. Wir fahren vorsichtig hinein und Ankern auf 7 m Wassertiefe im Sand.
Seit langem wieder mal sitzt der Anker, ohne rund um Patatas geschlungen zu
sein. Wir schwimmen in dieser wunderbaren Lagune und es ist fantastisch zu
sehen, wie hier überall die neuen Korallen spriessen. Man sieht, dass sie
hier ungestört sind und deshalb auch nicht abbrechen.
Sylvia bäckt Brot, da wir heute beschlossen haben nur ein kleines Nachtessen
zu machen, nach dem Mittagsbuffet. Es wird dann allerdings doch etwas grösser mit Käse, frischem Brot, Rohschinken, Salami, Kuchen......
Die Aranui liegt ruhig vor Anker unter einem prachtvollen Sternenhimmel in dieser einsamen Bucht. Es ist rabenschwarz.
Ein leichter Wind weht vom Land her (hoffentlich fliegen keine Nonos rüber)...