5. April 2018 - Patatas zum Abwinken und ein Dinner am Strand

Niki.schmidt.warc
Fri 6 Apr 2018 04:58
16:31.100S 143:49.300W
Heute morgen war Schwimmen in der Lagune angesagt und dann ein kurzer Landgang in Pouheva (Makemo). Das Dorf (300 Personen) besteht aus vielen kleinen Häusern, einer Kirche und einem Leuchtturm und einer auf der Seite offenen Halle, welche extra zum Zweck des Sportes für die Bevölkerung gebaut wurde. Dort drinnen wird Fussball und Volleyball gespielt und die kleinen Kinder rasen sonst umher. Nach langem Suchen finden wir die zwei kleinen Supermarkets; Wir sind auf Frischgemüse und Obst - Jagd. Aber alles was wir finden sind Zwiebeln und Knoblauch, dafür in riesen Mengen.
Interessant ist, dass man eigentlich nicht weiss, was die Leute hier tun. Sie grüssen alle extrem freundlich und freuen sich offensichtlich an den paar Touristen, welche sich hierher verirren. Sie spazieren oder fahren Fahrrad oder sitzen im Garten und essen und trinken, oder sie spielen eben in der obigen Halle Fussball.
Wir sind zusammen hier mit einer amerikanischen Yacht, der Alora. Wir haben beschlossen, die nächsten zwei Tage zusammen weiterzugehen, damit wir uns die Führungsarbeit durch das Atoll teilen können. Wir lichten die Anker und Alora fährt voraus. Wir sind dicht dahinter, damit wir genau in ihrem Kielwasser fahren. Heute heisst es extrem aufpassen, damit wir keine Korallenköpfe treffen. Nach einer Stunde sind wir dran. Urs steigt in den Sitz und wir ziehen ihn bis zur ersten Saling (ca. 7m) hoch. Dort installiert er sich, damit er einigermassen bequem sitzen kann. Der Grund ist, dass man von dort oben mit viel weniger Reflektion aufs Wasser schauen kann und demzufolge die Patatas besser sieht. Viele der Patatas sind in der Karte eingetragen, aber eben nicht alle. Wir sind über Funk in Kontakt. Ich fahre den logischsten Kurs Richtung unserer Ankerbucht, normalerweise mit 20-30 m Wassertiefe, gemäss Karte und er korrigiert, wenn ein Korallenriff auftaucht, welches nicht eingezeichnet ist (diese sind entweder ca 50 cm unter Wasser oder man sieht sogar einen Stein rausragen). Etwa jede 10te Patata ist nicht eingezeichnet und ich bin froh, dass Urs dort oben ist. Eben haben wir über Funk erfahren, dass die Emily Morgan, die ja gestern kurz nach unserer Ankunft losgefahren ist, eine Patata gerammt hat. Jetzt sind sie auf der Suche nach Epoxi, welches unter Wasser gebraucht werden kann. Ich wühle mich durch unsere Ersatzteilkisten und die ganze Tasche mit dem Epoxi Zeugs. Ich weiss genau, dass ich beim Kauf und bei der Instruktion darauf hingewiesen wurde, dass man die einen auch unter Wasser brauchen kann. Aber wenn ich all die Datenblätter lese, ist keines dabei.... mal schauen.
Um 1330 kommen wir in unserer Ankerbucht an. Die Alora kürzt etwas ab, wir fahren noch etwas weiter, damit wir die Buchtanfahrt mit der Sonne im Rücken machen können, man sieht dann mit einer polarisierten Brille viel besser was unter Wasser so alles dasteht.
Alles kommt gut und wir ankern in 9 m Wassertiefe im türkisblauen Wasser, vor einem weissen Strand, mit Palmen dahinter unter einem Blauen Himmel mit Schönwetterwolken..... (jetzt höre ich auf zu schwärmen).
Ein kurzer Landgang mit dem Dingy zeigt, dass heute ein Grillabend angesagt ist. Wir machen Kartoffelsalat, nehmen Fleisch zum Gefrierer raus, Sylvia backt noch ein Traubenbrot. Ein paar Büchsen Bier und eine kalte Flasche Weisswein kommen mit. Mit alten Kokosnüssen und Palmenblättern ist bald ein Feuer bereit und nach einer Stunde brutzelt es auf dem Brändigrill. Ein wunderbarer Abend mit einem kitschigen Sonnenuntergang.