4. April 2018 - Makemo - erster Landfall auf Robinson Cruises Island

Niki.schmidt.warc
Thu 5 Apr 2018 04:07
16:37.700S 143:34.300W

Nun, ganz so einsam ist es natürlich nicht, wie damals bei Robinson und Freitag, aber es ist unglaublich. Wir sind auf einem Atoll in den Tuamotos Islands welches nur aus Korallen und Sand besteht und natürlich mit Palmen bestückt ist.

Der Wind ist zusammengebrochen und weht nur noch mit 8 Knoten räumlich. Etwas wenig, wenn wir einen Schnitt von min. 7 Knoten Fahrt brauchen um den Eingang des Atolls rechtzeitig zu erreichen. Sylvia und ich übernehmen die Wache um 3 in der früh und müssen um 5 nach vielen Trimmversuchen trotzdem aufgeben. Also Segel runter und Motor an.
Wenn wir den Slack-Time Slot verpassen in Makemo, dann heisst es in der Luvseite der Insel warten für 12 h und nachts reinfahren (was man hier nicht empfehlen kann) oder 24 h warten, bis zur nächsten Low-Water Slacktime. Also wir sputen uns und motoren mit 7 Knoten gegen Makemo.
Die Spannung steigt: ist es wirklich so südseemässig wie man immer erzählt?

Und plötzlich sehen wir es, ca um 0930 ruft Claudia, 'Land in Sicht'. Man sieht auf dem glitzernden Wasser in der Ferne kleine Blöck und Striche . Wir sind aber immer noch min 15 Meilen weg von der Küste.
Und dann kommt sie näher, und wir sehen die kilometerlangen Strände (ca 100km..), und die Palmen. In der Mitte sieht man langsam die Einfahrt. Wir müssen zwischen 1300 und 1400 durch. Um 1200 stossen wir zu einem Apéroz auf die Ankunft an. Aber zu viel darf es nicht sein, weil die Durchfahrt ja noch bevorsteht. Wir nähern uns dem Engniss und gehen soweit, bis die zwei kleinen roten Leuchttürme genau hintereinander stehen. Dann geht es gerade hinein. Das Wasser beginnt zu brodeln und zu kochen. Konzentration ist angesagt, denn die ARANUI versucht links und rechts auszuscheren. In dem Moment kommt über Funk eine Mitteilung, dass sie uns vom Land aus sehen und, dass wir uns sputen sollen um noch durchzukommen (hab zwar nicht ganz begriffen, warum diese Warnung kam). Wir Motoren mit 7 Knoten und 2.5 Knoten Gegenstrom durch die Passage und dann sind wir drin. Ein Archipel, der 30 Seemeilen lang und 10 Seemeilen breit ist. Der Rand ist gespickt mit kleinen Inseln und Buchten, Palmengesäumt und überall wunderbarer Sandstrand. Im Atoll drin hat es nichts ausser den Patatas (die aufstehenden nicht kartografierten Korallenköpfe). Das Atoll ist im Inneren ca. 15-20 m tief aber aussen fällt das Meer innerhalb von 1-2 Seemeilen auf 2-3000 m ab.
Wir fahren zum heutigen Ankerplatz, welcher kurz neben der Durchfahrt liegt. Es liegen drei Boote hier, wobei die Emily Morgan sogleich den Platz verlässt bei unserer Ankunft (wie sie uns noch vorher versichern, waren nicht wir der Grund, sondern, dass sie schon gestern hier angekommen sind).
Es ist bereits 2 Uhr. Es gib Kichererbsensalat - so langsam muss man kreativ werden, da die Frischwaren ja ausgegangen sind. Den Nachmittag verbringen wir mit Schnorcheln und einem Aperoz bei Steve und Linda auf der Alora, eine Hylas 56 (ein unglaublich schönes Boot, für mich DAS Weltumseglerboot per se, und dann noch in Taiwan gebaut..).
Die Sonne geht unter und beschert uns wieder einmal einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter Palmen und Sandstrand - wie im Katalog!