12. Mai 2017 – Ankunft in Dänema rk und wenig Schlaf...

Niki.schmidt.warc
Sat 13 May 2017 09:33

56:59.500N 10:18.700E

... aus 0400 wurde dann 0500 bis wir wirklich in unserer Box lagen. Box, weil die Plätze wunderschön ausgestattet sind – getäfert bis auf die Wasseroberfläche. Was nicht ganz glücklich ist, ist die Wassertiefe von 0.6 m, die das Echolot anzeigt!!! Adi ruft ‘noch 3 m’ (wir stehen schon halb in der Box – laut Karte 2.7m) und ich gebe Gas, aber wir stehen still. Hmmmmm vermutlich stehen wir hier im Schlick und Sand. Wir belegen die Aranui für der Rest der verbleibenden Nacht und legen uns schlafen. Ich schlafe schlecht, weil ich spüre, dass wir unten schon anstehen und sich der Wasserpegel mit der Ebbe nochmals um 10 cm senken wird.

Erst mussten wir aber mal in den Hafen reinkommen. Die Schussfahrt von Skagen, trotz starker Welle unter Fock und Motor bringt uns dann vor die Hafeneinfahrt. Ca 1.5m Welle gegen die Einfahrt (es ist noch dunkel). Wir nähern uns schnell – man kann nicht sagen vorsichtig, weil wir im Rücken 20 Knoten Wind haben, vor uns zwei Lichter (grün und rot) – mit etwa 7 Knoten. Hinter der Einfahrt gibt es ruhiges Wasser. Die Wassertiefe ist knapp im Hafen und wir hoffen einfach, dass wir da eine sanfte Landung hinkriegen. Der Hafen ist wegen der exponierten Einfahrt nicht ideal, aber wir müssen hier rein um uns etwas zu erholen. Wir surfen fast auf einer Welle in den Hafen hinein, drehen scharf nach backbord und sind drin – ohne Auflaufen 😊!

Um 0700 bin ich wieder wach und suche den Hafenmeister auf, was er zur Tiefe meine oder ob er einen tieferen Platz hätte. Der Hafenmeister ist etwas unsicher mit Ratschlägen, was ich etwas komisch finde, bis sich herausstellt, dass er erst seit zwei Wochen in diesem Hafen angestellt ist. Es gesellt sich dann ein Bootsbesitzer zu uns, der schon lange hier ist und unser Gespräch kurz verfolgt und dann lacht: Beim rausfahren einfach voll Schub geben, und dann drückt es den Sand schon weg; das machen alles so.

Dann also der Gang aufs Zollamt. Die freundliche Zollbeamtin hört mir lange zu, hat aber noch nie etwas von der ‘temporary importation in the EU’ gehört. Was sie vor allem nicht begreifen will ist, dass ich die Aranui nicht nach Dänemark einführen will, sondern in die EU, was technisch eben ein wichtiger Unterschied ist. Nach einer kurzen Weile legt sie mir ein zweiseitiges Formular auf Dänisch! vor und sagt, ich solle dieses doch bitte ausfüllen. Ich sage zu ihr, dass sie mir da schon helfen müsse, da ich kein Dänisch spreche. Sie meint schmunzelnd ‘dann müssen sie es eben lernen’. Kurz darauf die Frage, wie das denn der norwegische Zoll gemacht hat? Ich erkläre ihr, dass ich ein Blatt von Hand beschrieben habe und die Zollbeamten ihren Stempel und Unterschrift darunter gesetzt haben. Sie will das Blatt sehen. Dann nimmt sie einen Stempel und knallt ihn drauf (ich ergänze noch, was die Bestätigung eigentlich aussagen soll) und frage nochmals nach Stempel und Unterschrift auf meinen Text. Kein Problem, nochmals Wumm! Und somit hat sich das Zollproblem hoffentlich jetzt endgültig gelöst.

Zurück auf dem Boot gibt es Frühstück. Nach einem kurzen Kartenstudium, kommen wir zur Erkenntniss, dass wir heute noch weiter müssen. Der Zeitplan drängt etwas, das Wetter ist leider eher gegen uns in den kommenden Tagen. Wir laufen um 1100 wider aus  und segeln mit wunderschönem räumlichen Wind mit 8 Knoten auf Halms zu (30 Meilen). Zum Glück steuert der Autopilot, das lässt uns etwas ausruhen. Es ist schon faszinierend: Hier segelt man einfach auf 4-8 m Wassertiefe in einem höllen Speed weitweg vom Ufer (und hofft, dass die Kartografen keine Untiefe vergessen haben) und korrigiert mal ab und zu 2 Grad BB oder 2 Grad Stb um diesen Untiefen auszuweichen. Um 1600 sind wir in Hals in einem wunderschönen kleinen Hafen, eine Mischung aus Fischerei und Tourismus. Es gibt sicher 12 kleine Restaurants, Kaffees und Bars und wir freuen uns auf einen kurzen Ausgang am Abend (leider wurde dann nichts daraus, weil das Dorf ab 2000 wie ausgestorben ist).

Das Wetter zwingt uns, unseren ursprünlichen Plan des Nord-Ostsee Kanals aufzugeben und von Halms direkt durch den Limfjordkanal in die Nordsee zu queren. Heute schlafen alle wunderbar tief. Erholung ist nötig.

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