11. März – 12. Tag – Grau in Gra u – wie in einer Waschmaschine d rin!

Niki.schmidt.warc
Mon 12 Mar 2018 02:38
08:42.800S 121:52.400W

Etwa so muss es sich anfühlen in einer nicht ausgewuchteten Waschmaschine drin. Die Wellen sind relativ hoch, ich schätze zwischen 3 und 4 m aber trotzdem kurz und unserer Fahrtrichtung ist ca. 20 Grad schräg zu diesen Wellen, was die ARANUI von links nach rechts und von rechts nach links torkeln lässt. Dazu kommt natürlich noch die andere Achse um welche wir uns drehen....

So langsam haben wir etwas genug von der Schaukelei und träumen von einem ruhigen, unter Gennaker segelnden, dahinrauschenden Boot, oder einfach eine ruhige Ankerbucht. Das wird aber noch eine Weile dauern.

In der Aranui drinnen sieht es inzwischen nicht mehr so ganz aufgeräumt aus. Alles ist irgendwo verstrebt, dass es nicht runterfällt oder es liegt eben zwischendurch wieder mal am Boden. Dann hebt man es auf und steckt es irgendwohin, wo das Ding hält. Aber die Dinge sind nicht mehr alle an ihrem  originalen Platz, das habe ich heute gemerkt, als ich z.B. den Imbusschlüssel nicht mehr gefunden habe.

Heute an der morgendlichen Funkrunde erfahren wir, dass einer der Katamerane ein Ruder (Steuer)  verloren hat. Vermutlich auf irgend etwas aufgefahren. Bei einem Katameran geschieht dies schneller als bei einem Einrumpfboot, da diese dem Ruder einen Kiel vorgelagert haben welcher das Ruder schützt. Dafür haben Katamerane 2 Ruder, an jedem Rumpf eines. Auf einem anderen Boot hat sich der Bolzen im Schäkel zwischen Unterliekstrecker und Segel gelöst, was nicht schlimm aber relativ mühsam ist wieder in Ordnung zu bringen bei soviel Wellengang.

Heute gegen Mittag habe ich dann auch beschlossen, dass es wieder mal Zeit wäre für einen totalen Check aller Schrauben und Muttern, Imbusschrauben, Schoten etc. Und nach einer Stunde kann ich erfreut feststellen, dass alles hält und nichts durchgewetzt ist.

Im Moment versuchen wir den Kurs so zu optimieren, dass wir gerade auf Hiva Oa zusteuern können, aber dennoch den Wind genügend von räumlich/achterlich haben, dass die Genua steht.... und das ist dann eben doch wieder nicht gerade auf Hiva Oa zu. Wenn der Wind heute Abend zunehmen sollte, dann werden wir die Genua einrollen und unter Gross direkt auf Hiva Oa zusteuern.

Ich schlafe viel und lese viel, bereits das dritte Buch auf dieser Überfahrt. Man hat Zeit den Gedanken nachzuhängen, oder den Wolken zuzuschauen, oder dem immer wechselnden Wellenbild.

Jetzt ist es abend geworden und bereits am Eindunkeln. Das hellgrau des Himmels und des Wassers wechseln zu einem stahlgraublauantrazit......... Und dann ist es plötzlich dunkel. Wir schalten das Tricolor Licht ein und gehen in den Nachtmodus über. Wenn der Morgen wieder kommt, haben wir 2000 Meilen hinter uns.

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