1. März 18 – Hitze und Flaute

Niki.schmidt.warc
Fri 2 Mar 2018 02:12

02:03.121S 93:22.750W

Der Motor läuft praktisch die ganze Nacht hindurch. Das Wasser ist unruhig und es schaukelt stark. Der Wind bewegt sich zwischen 4 und 5 Knoten von SW, was eigentlich gut wäre, aber es ist einfach nicht genügend zum Segeln.

Meine Schicht geht 3 h und zwar von 0000-0300. Es ist ruhig, der Mond scheint (ich glaube es ist Vollmond) und wir gleiten mit 1800 Touren durch die Nacht. 1850 Touren geben knapp 6 Knoten und der Motor ist damit sehr sparsam, verbraucht nur 3.5 l pro h. Am morgen, als ich um 0800 aufstehe, weil die Sonne durch ein Luk bereits auf mich runterbrennt, sind wir immer noch am Motoren. Die Frage stellt sich natürlich, wie lange wir überhaupt unter Motor laufen können. Wir haben ca. 660 l Diesel, was uns auf fast 200 h bringt, das wären 8 Tage, was aber immer noch nur etwa ein Drittel der gesamten Strecke ist. Wir müssen also gut einteilen. Ich denke, dass wir uns ca. 2 Tage geben zum Motoren, also mal 50 h und dann hoffen, dass der Wind wirklich zulegt wie versprochen in den meisten Wettervorhersagen. Auch unser Sebastian hat das so bestätigt.

Wir frühstücken und schmieren Unmengen von Sonnencreme ein. Die Sonne brennt heute so richtig herunter, auch wenn wir unter dem Sonnendach sitzen, die Reflektionen des Meeres erreichen uns natürlich trotzdem. Mittagessen mit Couscous-Salat und schon bald mal wird es wieder Abend. Wir haben heute sicher 10 mal Segel gesetzt und wieder reingenommen, Genua ausgebaumt usw. Aber es hat nicht viel geholfen. Wir haben eine grosse Strecke unter Motor zurückgelegt.

Hinter uns hat es ein paar Squalls (Gewitterböen) die uns vielleicht diese Nacht noch erwischen. Wir werden sehen.

Ich bin sehr müde, weiss eigentlich nicht warum, aber vermutlich muss ich mich wieder an das Schichten gehen gewöhnen, und meine ist ja die ‘Graveyard Shift’ (Friedhof Schicht).

Bis morgen!