11. Februar 18 – Sonne, Wind, Re gen, Schauer, alles was es gibt

Niki.schmidt.warc
Mon 12 Feb 2018 00:15

03:39.900N 82:51.700W

Wir haben uns die ganze Nacht das beruhigende Motorensummen oder besser gesagt dröhnen angehört. Nach dem Frühstück kommt dann plötzlich der Wind und wir können wieder Segel setzen. Endlich! Wir segeln den ganzen Tag bei wunderschönem Wetter und Wenden bei jeder Winddrehung, weil der Wind natürlich genau von Galapagos kommt. Wir kreuzen den ganzen Tag.

Gegen den späteren Nachmittag wird es am Himmel dunkel und es sieht nach Regenschauer aus. Wir bereiten uns vor, d.h. 1 Reff ins Grossegel einbinden und wir wechseln auf die Fock. Es wird sogenannte Squalls geben, das sind Regenschauer. Man erkennt diese erstens auf dem Radar (wenn der Radar wirklich funktionieren würde, aber wir haben zurzeit gerade etwas Probleme damit) und zweitens an der Wolkenformation. Der untere Rand der Wolke ist wie abgeschnitten und die Wolken hängen sehr tief. In diesen Regenschauern steigt die Windgeschwindigkeit innerhalb von 1-2 Minuten um 30-50% und wir wissen noch nicht wie sich diese hier im Pazifik wirklich auswirken.

Wir sind also bereit – und tatsächlich, dann kommt der erste Squall. Er ist aber viel harmloser als eigentlich angekündigt. Das Wetter, welches sich vor uns zusammengebraut hat sieht wirklich nicht schön aus. Es regnet ziemlich stark aber es ist so warm, dass wir keine Jacken anziehen. Es wird feucht, vorallem die warme Luft ist feucht. Es ist alles etwa nass auch dort wo es eigentlich trocken ist, wo immer man hinsitzt oder anlehnt.

Heute habe ich realisiert, dass man keinen Tuna einführen darf in Galappagos. Die Frage ist jetzt natürlich, welche Art von Tuna. Ich werde morgen unsere wunderschönen Tunafilets auftauen und sterilisieren. Dann ist es kein frischer Tuna mehr und vermutlich akzeptabel für die Behörden. An der Funkrunde heute wurde erzählt, dass die Herren Lebensmittelinspektoren in Galapagos schon mal den Tiefkühler durchgewühlt haben.... Die Liste, welche wir haben bez. den Produkten, welche nicht eingeführt werden dürfen, ist völlig nicht rational. Links stehen die Früchte und Gemüse, welche erlaubt sind und rechts die, welche nicht erlaubt sind, ohne eine sichtbare Logik.

Ich mache mich hinters Nachtessen. Heute gibt es ein Essen nach dem Rezept unserer Französischen Freunde, Denis und Brigitte. Man nehme drei Rindsfilletmedaillons, und gebe diese mit Wein, Bouillon, Pfeffer und gewürzen und allem was man an Gemüse gerade aufbrauchen will in den Dampfkochtopf. Dann das Ganze 11 Minuten auf hochdruck kochen und fertig ist das Filet de Boeuf à la Brigitte. Die Franzosen sind die, bei welchen das Gas rationiert ist, und deshalb das meiste aus dem Dampfkochtopf kommt. Es schmeckt wirklich gut und ist vor allem ein sturmfestes Menue, welches im Voraus zubereitet werden kann.

Nach dem Nachtessen stehen die Wellen leider ziemlich gegen uns. Auch der Wind ist gegen uns aber leider etwas schwach. D.h. wir lassen das Gross oben aber werfen den Motor an. So geht es in die Nacht hinein. Mal schauen was hier im Dunkeln auf uns zukommt.