6. Februar 18 – Ruhe auf der Ara nui und ein paar Tage Panama

Niki.schmidt.warc
Tue 6 Feb 2018 17:42

08:54.800N 79:31.600W

Seit heute morgen sind Sylvia, Pius und Hanny nach Costa Rica abgereist und Heidi und Christian gehen weiter ins Landesinnere in Panama. Wir hatten ein paar Tage Zeit hier in einer unglaublich lebendigen Stadt uns zu verabschieden und ein paar mal auf die hinter uns und vor mir liegende Reise anzustossen. Die Altstadt von Panama ist zwar sehr am zerfallen, aber überall entstehen neue schön restaurierte Häuser und ich denke man hat den letztmöglichen Zeitpunkt doch noch erfasst, um die Stadt wieder auf Vordermann zu bringen. Abends gibt es viele Möglichkeiten gut zu Essen und sich vorher und nachher auch noch ein paar Drinks oder einen Rum zu gönnen. Schlemmen vor der Dürre?

Auf der andern Seite muss ich sagen, dass mich die Stadt auch etwas nervt. Vielleicht bin ich zu viel Schweizer, aber die ewige Händlerei mit den Taxis geht mir wirklich so auf den Nerv, dass ich mir jeweils überlege, ob ich wirklich in die Altstadt fahren soll. Mit dem ÖV sowieso praktisch unmöglich. Da gibt es also zwei Tarife; einen für Touristen und einen für Lokale. Die Taxifahrer können diese aber anwenden wie sie wollen. So fährt man meist für 10 US$ in die Stadt und für 10$ retour. Es kann aber auch sein, dass die Taxifahrer 20 oder sogar 30 $ wollen. Deshalb den Preis immer vor dem Einsteigen abmachen. Gestern habe ich mit einem Fahrer 10 $ abgemacht, aber nachdem ich im Taxi drin war, wollte er 20. Ich forderte ihn auf mich sofort wieder rauszulassen, was er nicht tat, und er hat mir dann eine Standpredigt über die unmöglichen Touristen gehalten, die alle unehrlich und kriminell seien etc. Meiner wiederholten Aufforderung, mich rauszulassen ist er nicht nachgekommen. Zum Schluss hat er mir einfach das Rückgeld verweigert. Als ich ihm mit der Touristenpolizei gedroht habe, sagte er mir, er sei selber Polizist.....?? Und dann heute morgen für die gleiche Strecke!!, als ich fragte ‘wieviel’, sagt der Fahrer 3$ und ist überglücklich, als ich ihm 4 gebe.....

Gestern waren wir in einem sehr guten und bekannten Restaurant und haben Mineralwasser bestellt (unter anderem). Es wurde PANNA gebracht, das italienische Wasser und beim Probieren hat dieses wirklich stark nach Chlor gerochen. Heidi verlangte dann eine neue Flasche mit der Aufforderung, diese erst am Tisch zu öffnen, was der Kellner geschickt vertuschte (auch wenn er sie erst am Tisch öffnete). Da füllt doch tatsächlich ein hochkarätiges Restaurant Hahnenwasser in die teuren Mineralflaschen ab...

Oder heute morgen beim Durchlaufen im Hotel, liegt das Zimmermädchen in einem Gastzimmer auf dem Bett und spielt mit dem Natel rum, nur um natürlich aufzujucken, als sie Heidi sieht.

Und das Frühstückspersonal ist so unfreundlich, dass sich Sylvia sogar auf ein frisches Omelett verzichtet, nur um nicht mit dem Typen sprechen zu müssen. Und als wir dann beim Auschecken fragen, warum wir 6 (bei gleichem Preis) 2 grosse schön möblierte Zimmer und eine Besenkammer bekommen hätten, meinte die Dame an der Reception nur, tja, das sei halt so, sie wisse auch nicht... (immerhin schimpfen sie sich da als 5****** Hotel).

Dafür durften wir gestern Abend auf einer wunderschönen Terrasse bei herrlicher Aussicht auf die Nachtskyline von Panama ein gutes Essen mit sehr freundlicher Bedienung geniessen. Der Abend endete dann in einer Rum Bar, wo wir vom Chef Baarkeeper mit den köstlichsten Spezialitäten verwöhnt wurden. Der Morgen war dann auch etwas hart zum Aufstehen (aber dafür waren ja dann die Leute beim Frühstück so überaus freundlich...).

Heute gehe ich zurück auf die Aranui, um noch letzte Reinigungs- und Reparaturarbeiten zu machen. Morgen gehe ich dann früh zum Früchte- und Gemüseeinkauf auf den Markt und am Abend sollten Arjen und Pädi ankommen. Danach steht uns nur noch ein komplizierter Ausklarierungsakt bevor und dann geht es endlich wieder los. So langsam habe ich etwas genug vom Hafendasein. Ich freue mich wieder auf eine Überfahrt und vor allem aufs Segeln.