Endspurt

Mantima
A.H.-K.
Fri 12 Dec 2008 15:27
12.Dezember 2008, Tag 20

Auf den letzten 100 Meilen kommt doch noch ein leichtes Regatta-Feeling auf,
da man jetzt wieder vermehrt "feindliche" Sichtkontakte hat. Kein Wunder,
denn der Korridor, in dem alle gesegelt sind, war mal mehrere hundert Meilen
breit und jetzt nur noch 30. Sichtkontakt stachelt an, ganz klar! Wir geben
uns alle Mühe, in den Top 100 zu landen. Das ist das Ziel und momentan
halten wir uns wacker. Ansonsten ist aus dem Alltag an Bord eher so eine Art
Vorbereitung für den ersten Landgang geworden... oder wie in Jo's Fall,
Vorbereitung für den ersten Kite-Start. Keiner redet mehr von der
Wettervorhersage oder vom Überprüfen der Schoten und Bullen. In Gedanken
steht man schon am Tresen von Rastaman C.J. und trinkt einen kräftigen
Rum-Punch mit vielen Vitaminen. Aber erstmal gibt es noch "Wasser mit Eis"
und ein schaukelndes Deck. Auch darf man seine Umwelt nach wie vor nicht aus
den Augen lassen, wie uns der Kapitän von einem kleinen Containerschiff
demonstriert hat. Er fuhr mehrere Meilen mit direktem Kurs auf uns zu und
hat erst knappe 2 Meilen vor unserem Bug abgedreht. Ob das nun Absicht war
(von wegen kleine Segler erschrecken) oder er einfach nur gepennt hat,
wissen wir nicht. Jo und Tim haben dann den letzten Nachmittag über dem
tiefen Meer dazu genutzt, sich der Mutprobe des Atlantikbadens zu stellen.
Bei einer Wassertiefe von 3000 bis 4000 m, so genau weiß man das nicht,
haben sie sich mit einem Kite-Trapez um die Hüfte an die Lifebelts gehängt
und hinter dem Schiff herziehen lassen. Komisches Gefühl bei so viel Wasser
unter dem Bauch, aber sicherlich auch ein eher seltenes Erlebnis. Der Wind
gibt uns momentan genug Schwung, dass wir es in der kommenden Nacht bis nach
St.Lucia schaffen werden.

JPEG image

JPEG image

JPEG image

JPEG image